Das Schulfach Glück ist ein relativ neues Konzept, das in einigen Ländern bereits in die Lehrpläne aufgenommen wurde. Es geht darum, Heranwachsenden Fähigkeiten und Techniken zu vermitteln, die ihnen helfen, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Es stellt einen wichtigen Beitrag zu einem umfassenden Bildungsbegriff dar, fördert das ganzheitliche Wohlbefinden, stärkt soziale Kompetenzen, stiftet Sinn und bereitet auf das Leben nach der Schule vor.
Was es den Lernenden bringt
Steigerung des Wohlbefindens und der Resilienz
Das Schulfach Glück lehrt Schüler*innen, wie sie sich besser um ihre geistige und körperliche Gesundheit kümmern können. Wie gehe ich mit Stress um? Was hilft mir aus Angstzuständen? Wie kann ich positiv auf Herausforderungen und Probleme reagieren?
Entwicklung sozialer Kompetenzen
Im Schulfach Glück lernen Schüler*innen, wie sie besser kommunizieren, im Spannungsfeld von Empathie und Impathie. Auch werden Konfliktlösestrategien erlernt. In diesem Sinne kommt Glücksunterricht ganz zentral der Forderung nach, überfachlich sozial-kommunikative Kompetenzen zu schulen.
Verbesserung der fachlichen Leistungen
Das Schulfach Glück kann auch dazu beitragen, die akademischen Leistungen der Schüler*innen zu verbessern: Wenn Heranwachsende sich glücklicher und positiver fühlen, sind sie in der Regel auch motivierter, sich anzustrengen und ihre Ziele zu erreichen.
Vorbereitung auf das Leben
Im Glücksunterricht werden Heranwachsende auf das Erwachsenenleben vorbereitet und schulen gezielt ihre personalen Kompetenzen: Auf welchen Werten und Zielen basiert für mich ein erfüllten Leben? Welche Fähigkeiten und Stärken kann ich dafür einsetzen? Welches Potential liegt in meinen Schwächen?
Was es den Lehrenden vermittelt
Fachwissen
Du erlangst zentrale theoretische und praktische Kenntnisse im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, wie z.B. auf dem Gebiet der positiven Psychologie / Pädagogik, der aktuellen Motivationsforschung oder der Erlebnispädagogik.
Selbsterfahrung
Mit dem Durchlaufen aller 6 Phasen der Ausbildung kommst du auf diese Weise mit deiner eigenen Persönlichkeit und Entwicklung aktiv in Kontakt. Durch diese zentrale Komponente der Selbsterfahrung wird der Weg hin zu einer authentischen Glückslehrkraft geebnet, so dass man auch den Lernenden als lebendiges Vorbild dienen kann.
Methodenvielfalt und Grundhaltung
Durch die Anbindung an den Schulalltag, werden immer wieder exemplarisch Umsetzungsbeispiele für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen thematisiert und diskutiert. Grundsätzlich verfolgt diese Weiterbildung das übergeordnete Ziel, bei allen Teilnehmenden eine wertschätzende und ressourcenorientierte Haltung zu generieren. Möchtest du auch (immer mehr), deine SchülerInnen mit den Augen eines Schatzsuchers betrachten sowie eine positive Beziehung zur Lerngruppe aufbauen?
Einsatzmöglichkeiten im Schulalltag, z.B.:
- Projektkurs, Arbeitsgemeinschaft, Wahlpflichtbereich
- in Klassenleitungsstunden / sozialem Lernen
- in Beratungssituationen (für Gruppen- oder Einzelberatung)
- als sinnvolle Ergänzung im Philosophieunterricht (z.B. Aristoteles)
- ideal in Praktischer Philosophie (Sek.I) mit Schwerpunkt auf personaler Kompetenz
- im Differenzierungsbereich, z.B. Stufe 9&10 „Wachstum & Wohlbefinden“
- als Projektkurs in der Oberstufe
- modular in allen Jahrgangsstufen: z.B.: Stärken in Klasse 3&4 / 5&6; Visionen (Schwerpunkt Motivation) in Klassen 7&8; Werte & Entscheiden ab Klasse 9
- sequenziell im Regelunterricht fachunabhängig einsetzbar
Inhaltliche Anbindung an das Schulgesetz in NRW
„Die Schule […] fördert die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Entscheidungen und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt. Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Leben zu gestalten.“
§ 2 SchulG, (4)
Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen
Bezug zum Referenzrahmen Schulqualität NRW (QUA-LiS)
„Die Schülerinnen und Schüler verfügen über sozial-kommunikative Kompetenzen, wie z. B. Empathie, Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit.
Die Schülerinnen und Schüler verfügen über personale Kompetenzen, wie z. B. Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein, Selbstvertrauen, Selbstreflexion.„
Auszug aus dem Referenzrahmen für Schulentwicklung NRW zu den überfachlichen Kompetenzen https://www.schulentwicklung.nrw.de
Nähere Informationen zum Schulfach Glück auf den Seiten des Fritz-Schubert-Instituts
- Zum Hintergrund des Schulfachs Glück
- Zum Konzept: Die Macht des Optimismus
- Zu weiterführender Literatur